Skins and Leaves

Im Zentrum der Arbeit von Angela Andorrer stehen Pflanzenblätter, die mit Produktion von Sauerstoff die Lebensgrundlage für Mensch und Tier bilden. Die Künstlerin stoppt den natürlichen Verfall von Blättern, presst und konserviert sie, und schmückt sie mit Farbe, Faden und Perlen. Diese Blattscapes sind autonome Kunstwerke und dienen auch als Aktions – Objekte in Fotografien, Videos und Performances.
In der fotografischen Werkserie „Skins and Leaves“ treten Blattscapes in einen hautnahen Dialog mit Menschen, die ihre Körper mit den geschmückten und verletzten Blättern bedecken.

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„Skins and Leaves“: Nackte Haut und künstlerisch gestaltete Blätter treten in einen lebendigen Dialog. Das eine trägt das andere als Schmuck, als zweite Haut, als Tarnung. Ein weibliches Gesicht spechtelt scheu aus der Deckung heraus. Die einfühlsame Fotoserie zeigt den Menschen als Teil der verletzlichen Natur. Auch der Städter kann sich nicht aus der Affäre ziehen, so tun, als gingen ihn die Abholzung der Wälder oder der Klimawandel nix an.
– WIENER ZEITUNG

Jede lebendige Oberfläche hat ihre eigene Geografie: Die Erde und ihre Länder, Körper und Haut, Bäume und ihre Blätter. Diese Geografie schreibt sich in sie ein durch die natürlichen Prozesse des Wachsens und Alterns, die Zyklen von Werden und Vergehen, aber auch durch äußere Eingriffe, Kultivierung und Nutzbarmachung, gesellschaftliche und politische Prozesse, Krieg. All diese Prozesse manifestieren sich und machen die Verletzlichkeit der Oberflächen ebenso deutlich sichtbar wie ihre eigentliche Schutzfunktion. Wo verstecken wir uns, wenn diese nicht mehr gegeben ist? Die Natur als Zuflucht verschwindet in dem Ausmaß, in dem wir sie zerstören. Heimat ist für viele ein unbewohnbarer Ort. Durch den löchrigen Flickenteppich unserer Erde blitzt unsere eigene nackte Haut.
– RUTH CERHA

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